Die Hüterinnen der Erde

Namen wie - die schöne Melusine, Frau Verena, die Kindersegen schenkt, die huldvollen Saligen Frauen, die geheimnisvolle Fee Morgana, Frau Holle, die das Wetter macht oder die Segen spendenden drei Bethen - sind uns bekannt aus Märchen und Sagen. Sie erinnern in Wahrheit an die alte Macht der mütterlichen Erdgöttin und ihre Priesterinnen. Vor langer Zeit wurden an vielen Stätten der Erde ihrer Vielgestaltigkeit gehuldigt.

 

Die Bezeichnung Fee stammt von dem lateinischen Wort fatum, das Schicksal, Verhängnis oder auch Weissagung bedeutet. Bei den Römern wurde das Schicksal eines Menschen von drei Frauen, die Fata und später die Parzen, personifiziert.

Die Griechen nannten diese weiblichen Gestalten Moiren; bei den Germanen hießen sie Nornen.

Im englischen Sprachraum verstand man in älterer Zeit unter fairie oder fairy eine Zauberin ähnlich der französischen fèe. Mit fairies werden bis heute im Englischen jedoch auch ganz allgemein Naturgeister bezeichnet.

In Deutschland gab es im 12.Jahrhundert das Wort fei, abgeleitet vom altfranzösischen Wort fae. Erst im Zuge der Übersetzung von französischen Feenmärchen und von Shakespeares Komödie "Ein Sommernachtstraum" wurde das Wort Fee in die deutsche Sprache eingeführt.

Die Edda erzählt von einer heiligen Quelle, die an den Wurzeln des Weltenbaumes liegt, wo sich auch die Totenwelt befindet. Es ist der Brunnen der Nornen, die dort die Geschicke eines Neugeborenen Menschenkindes mit Runenzauber bestimmen. Als Seelenführerinnen binden sie das Kind an seinen physischen Körper. Sie segnen es, damit es seinen Weg findet und sein Schicksal erfüllt. Es heißt, dass manche der Nornen, die ihren Zauber immer zu dritt wirken, von den Göttern abstammen. Andere würden zum Volk der Alben (Elfen) gehören.

Es war einmal vor sehr langer Zeit, da folgte auf das mythische Geschlecht der Riesen ein kleines Volk.

Es pflegte den Kult der fruchtbaren Erdgöttin. Das kleine Volk lebte in den Wäldern, die damals das ganze Land bedeckten. Es war mit der Erde, den Pflanzen und den Tieren tief verbunden und lebte mit vollkommener Hingabe mit den Zyklen der Natur. Alles kam von der Erde und kehrte immer wieder zu ihr zurück.

 

Es war eine Zeit, in der Tag für Tag ganz selbstverständlich die Tier-und Pflanzengeister beschworen und die Ahnengeister der Sippe um Rat gefragt wurden. Die Tore zur Anderswelt waren bei diesen Ritualen weit geöffnet.

 

Die Frauen waren die Vermittler zwischen der Großen Mutter und den Menschen. Sogar noch bei den Germanen und Kelten, die das steinzeitliche Volk schliesslich verdrängten, blieb die weibliche Kraft als Brücke zu den Göttern: Alle Frauen wurden als heilig geachtet; auf ihren Rat hörten auch die Krieger.

 

Beim alten, kleinen Volk gab es unter den Frauen jedoch auch herausragende, zauberkundige Priesterinnen, die zwischen den Reichen hin und her reisen konnten. Sie waren die Feen, denen wir heute scheinbar nur noch im Märchen begegnen?!