Auf dem Hügel, in der Heide - dem Moor und Sumpf...

Auf dieser Seite möchte ich dir bekannte und unbekannte Naturwesen vorstellen, die in der Heide, auf dem Hügel oder in den Mooren und Sümpfen zu Hause sind.

Geheimnisvolle Gestalten und wundersame Wesen beleben seit jeher Geschichten, Märchen und Erzählungen. Wo leben sie - wo kannst du sie finden und wie heißen sie... das möchte ich dir erzählen.

Auf dem Hügel, in der Heide - dem Moor und Sumpf...

... auch hier haben viele Wesen ihr Zuhause und leben ihre Bestimmung.

Elfen und Elben - die "klassischen" Naturwesen haben in den Hügeln und in steinzeitlichen Grabhügeln ihr Zuhause. Man nennt sie auch das "Schöne Volk" oder die "Guten Nachbarn". Normalerweise sind sie etwa kniehoch, aber man erzählt auch von Elben, die Menschgrösse erreichen. Auf den Britischen Inseln - wo man sie hauptsächlich findet -werden sie Fairies genannt. Die Isländer heissen sie Ylf, die Dänen bezeichnen sie als Ellefolk. Das Ellefolk wird vom Ellekong beherrscht. Er ist ihr König. Bekannt dürfte hier die Übersetzung von Herder und Goethe sein: derErlkönig. Elfen oder Elben sind ein fröhliches Volk - sie singen und tanzen gerne. Ihre Macht ist bemerkenswert: Ein Atemhauch reicht um Krankheit oder gar Tod zu bringen. Sie können einen in den Wahnsinn treiben - wer zu lange ihrer Musik gelauscht hat, von ihren Speisen gegessen hat, wird unwiederbringlich in ihren Bann gezogen und muss ihnen in ihr Reich unter den Hügeln folgen. Flügel bekam Elfen erst in jüngerer Zeit. 
In Irland haben die Fairies, hier Sidhe genannt (ein Art irisches Adelsgeschlecht der Fairies), ihren eigenen Schuster, den Leprechaun. Klopft sein Hämmerchen, weiß man, dass er zugegen ist und wenn man ihn zu Gesicht bekommt, sollte man ausgesprochen höflich sein. Bei schlechter Laune kann er ungeahnte Kräfte entwickeln.  Neben der Schuhmacherei hütet der Leprechaun die Schätze der Elfen. In guter Stimmung ist er ein Entertainer, der mit kurzweiligen Geschichten und schönen Lieder aufwarten kann.

 

Weisser, brauner und schwarzer Zwerg - diese drei Arten von Zwergen leben in den Hügeln der Insel Rügen. 
Die weissen Zwerge - Sie sind freundliche und gutmütige Gesellen, die in den Wintertagen mit Schmuckanfertigungen beschäftigt sind. Im Frühling bauen sie sich Sommersitze in den Bäumen. Für den Menschen sind sie unsichtbar, aber ihre Tanzmusik wurde schon von manch einem Wanderer vernommen.
Die braunen Zwerge - ganz in braun gekleidete kleine Gesellen, die mit kleinen Kappen bekleidet sind - Tarnkappen. Wer das Glück hat, so eine Tarnkappe zu erhaschen, hat damit auch den kleinen Zwerg für sich "gewonnen", der dem Menschen dann zu Diensten sein muß. Sie haben einen Hang zum Unfug treiben.
Die schwarzen Zwerge - sind wahre Meister der Schmiedekunst. Sie können Menschen nicht leiden und sind griesgrämige Gesellen. Ihre Kunstwerke lassen sie sich teuer bezahlen.

 

Aufhocker oder Hockauf - im norddeutschen auch Huckup genannt - er kommt hauptsächlich in Deutschland vor. Eine Art dieses Quälgeistes gibt es auch Belgien, dort heißt er Kludde. Er ist ein wahrer Peiniger und lauert den Menschen aus dem Hinterhalt auf - springt auf ihren Rücken und lässt sich nicht mehr abschütteln. Es heißt, dass man sich mit Glockengeläut, dem Überqueren von Brücken oder Wegkreuzungen behelfen kann, um ihn loszuwerden. Im Spessart werden diese Kobolde Ambeditchen genannt. In Thüringen ist noch eine ganz besondere Art des Aufhockers bekannt: der Bieresel oder auch Trollbär.
Sie lauern an den Ausgängen von Wirtshäusern oder Kneipen. Sie springen dem Betrunkenen auf den Rücken und lassen erst dann von ihm ab, wenn er zu Hause angekommen ist. Man erzählt, dass es allerdings auch schon Fälle gab, da ist der Bieresel erst von dem Rücken des Betrunken gesprungen, als dieser im Bett lag. Ein großer Kater, verschwollene Augen, Rückenschmerzen sind die Folgen.

 

Hötkenbötken - sind in der Nähe von Oldenburg, der Region Uelzen, Lüneburger Heide beheimatet. Sie bauen sich ihre eigenen Kräuterfelder an und verschenken sie an Bedürftige. 

 

Korrigan - sind Bewohner von Wiesengründen mit Quellen oder Brunnen und leben unter freiem Himmel. Man beschreibt sie als Frauen mit weichen, weißen Kleidern und offenem blonden Haar. Man begegnet ihnen in Britannien und in der Bretagne. Verwandte sind die Laminak im baskischen Teil der Pyrenäen. Die Korrigan trifft man vorallem nachts im Mondenschein an - aus einem ganz bestimmten Grund: Nachts erstrahlen sie in voller Schönheit - bei Sonnenlicht erkennt man ihr wahres Alter: hunderte von Jahre. Man erzählt, dass sie ein großes Problem haben. Sie werden von Jahr zu Jahr um ein paar Millimeter kleiner. Um das zu Verhindern verführen sie sterbliche Männer um mit ihnen Kinder zu zeugen. Ob sie damit erfolgreich sind, weiß man nicht. Männer, die den Korrigans gefolgt sind, wurden nie wieder gesehen.

 

Pùka - gehören zum walisischen Elfenvolk. Eine genauere Bezeichung für ihre Gattung sind die Ellylon. Sie sind Wiesengeister - die walisische Bezeichnung dafür ist: y Thylwith Teg Der Unterschied zu ihren englischen Verwandten liegt darin, dass sie eine Königin haben, die Mab. Zur Gattung der Ellylon gehören auch die Ellydan - Danheißt Feuer und ist bezeichnend für ihre Neigung, sich als Irrlichter zu betätigen. Zurück zu den Pùka - auch Pwca - bedeutend für "das Gute Volk" - Beschreibungen zufolge sind sie klein, haben zottige Haare und Bocksbeine. Sie tragen kleine Laternen, hoch über ihrem Kopf, und führen die Menschen, die ihnen folgen, oft querfeld, um dann auf einmal zu verschwinden. Der Grund kann mal die Freude am Tanz mit Artgenossen sein, oder auch einfach nur ein Spaß. Wirklich geschadet haben die Pùka allerdings noch niemandem -wie man erzählt.

 

Dröglicht oder Irdlicht - im Gegensatz zu den Pùka, die nach Lust und Laune Irrlicht spielen, sind die, in Deutschland als Dröglichter oder Irdlichter bekannten Geister in Vollzeit damit beschäftigt, Menschen stundenlang in die Irre zu führen. Die ganz schlimme Sorte führt die Menschen sogar tief in den Morast um sie dort sich selbst zu überlassen. Sie erscheinen als kleines, blaues Lichtlein. In England werden sie Will-o`-the wisp, in Australien Quinnslicht, in den Niederlanden Dwaalicht und in Schweden Irrblos genannt. In Frankreich hat man die Bezeichnung Feu follet, und in Italien Fuoco fatuo, gefunden.
Beschrieben werden sie als kleine graue Männchen, die eine Laterne tragen und schweigend auf einsame Wanderer warten.

 

Pixies oder Piskies - auch sie sind Meister im Irrleiten. Sie leben in Grossbritannien. Sie haben großen Spaß daran, wollen aber selten etwas Böses damit. Sie werden als winzige, behaarte Geister beschrieben, die keinen Wert auf ordentliche Kleidung legen - aber dafür muß sie dann knallbunt sein. Sollte man einem Pixie begegnen ist es hilfreich seine Jacke auf "links" zu drehen, das verwirrt sie. Ein guter Tipp ist auch Zwieback oder Brösel davon. "Zweimal gebackenes Brot" können sie nicht leiden und sie lassen einen in Ruhe. Zu Kindern haben sie ein ganz besonderes Verhältnis - sie fühlen sich mit ihnen seelenverwandt und spielen ihnen deswegen auch keine Streiche.

 

Nebelgeister oder Nebelmännlein - ihr Aufgabenbereich liegt im Wettermachen, Stürme, Überschwemmungen und Lawinen auslösen. Sie melden kaltes Wetter, aber auch die passende Zeit für die Aussaat. Zu Menschen haben sie keine gute Beziehung. Aus diesem Grund nebeln sie gerne gefährliche Wege ein, damit sich dort jemand verläuft und auch Schaden nimmt. Sie sind diesbezüglich erbarmungslos und man kann froh sein, wenn einem nichts Schlimmeres passiert, als vielleicht ein verstauchter Fuss oder ein paar blaue Flecken, von einem Sturz im Nebel.

 

Nebelfrau - auch sie ist eher von der ungemütlichen Sorte. Sie wird schnell unterschätzt, denn sie tritt einem als kleines, zartes Weiblein in weissen Schleiern entgegen. In der Gegend um Raistig oder Stillern am Ammersee schliesst sich unaufgefordert Wanderern an und begleitet sie. Wenn ihr danach ist, hebt sie ihre Arme und lässt ihre Schleier flattern - die sich federleicht in die Luft heben und immer länger und länger werden. Der Weg verschwindet unter ihren Nebenschleiern und die Nässe legt sich auf die Kleidung und den Körper des Wanderers. Beim Hahnenschrei oder Glockenläuten verliert die Nebelfrau ihre Macht und muß sich zurückziehen.

 

Nebeltänzerinnen - sie sind die Verführerinnen. Sie tanzen graziös durch die Wiesen und wo sie ihre Tänze vollführt haben, soll der Boden besonders fruchtbar sein. Männern, denen sie in die Augen geschaut haben, sind ihnen verfallen. Sie hören ihre Stimmen - und müssen ihnen folgen - auf Nimmerwiedersehen.

 

Moorjungfrauen - kennt man in der Rhön. Sie sind begeisterte Tänzerinnen ohne böse Hintergedanken. Man kann ihnen im Roten Moor begegnen, wo sie ihre Tanzreigen abhalten. In den Mooren des Fünfseenlandes leben die feurigen Männchen. Die Bauern trafen sich früher hauptsächlich an einem Samstag im Wirtshaus - dieser Tag war dann auch der Tag der feurigen Männchen, die sich den Bauern auf dem Heimweg als "kleine Feuerräder" zeigten und ihre Spässe trieben. Sie taten aber niemandem etwas zuleide. Als die Bauern sich an sie gewöhnten, verschwanden sie. Ob ihnen das nicht recht war?

 

Venngeist - zu Hause im Venn -ein Hochmoor in der Eifel. Er ist von mächtiger Gestalt und lebt in einer Torfhütte. Seine Aufgabe ist die Hege und Pflege des grünen Mooses und der Beerensträucher. Seine kleinen Helferlein sind die Wassermännlein, die eine Tarnkappe aus Wollgras tragen. Verheiratet ist der Venngeist mit einer recht bösen Frau - der Moorhexe. Ihre "Untertanen" sind die Nebeljüngferchen. Auf Anordnung der Moorhexe müssen sie übers Venn tanzen und ihre Nebelschleier wirbeln. Menschen, die sich dann noch dort aufhalten verirren sich. Wenn man Glück hat, kommt einem ein kleines Wassermännlein - vom Venngeist geschickt - zu Hilf - ein kleines Licht leuchtet.